Prag 2019

Wir sind mal wieder unterwegs nach Prag. Die Stadt ist immer eine Reise wert. Diesmal ist der Anlass ein Konzert von Metallica.

16.08.2019

Späte Anreise… Juliane muss mal wieder lange arbeiten :-(. Also machen wir uns erst um sechs Uhr abends auf den Weg. Aber wir kommen gut durch und sind nach drei Stunden an unserem Lieblingscampingplatz „Caravan Park“ auf der Insel Cisarska Louka. Herrlich zentral gelegen (mit der Fähre kurz auf die andere Seite der Moldau und man ist ca. 2,5 km von der Karlsbrücke entfernt) und mitten an der Moldau. Der Campingplatz hat schon geschlossen und … er ist voll! Dicht an dicht stehen die Womos. Wir parken erstmal draußen. Da stehen auch schon ca. 5 Womos für den nächsten Tag. Wir quetschen uns irgendwo hin und lassen den Tag in Ruhe ausklingen.

17.08.2019

Wir schlafen erstmal gründlich aus und merken, dass die späte Anreise durchaus ihre Vorteile hat: Es fahren viele Fahrzeuge vom Platz runter und wir finden einen schönen Ort mit Blick auf Vysehrad – da wollen wir heute hin! Aber erstmal duschen und frühstücken. Die sanitären Anlagen sind für die Fülle noch ok. In einem Container, aber es ist Toilettenpapier vorhanden und halbwegs sauber. Duschmarken bekommt man umsonst und die reichen für acht Minuten – also genug Zeit für die Reinigung. Noch in Ruhe essen und dann starten wir.

Mit der Fähre sind wir schnell auf der anderen Seite und nach 20 Minuten Fußweg sind wir oben. Leier können wir nicht in die St.-Peter-und-Paul-Kirche: Es stehen non stop Hochzeiten bis nachmittags auf dem Programm. Wir schlendern erstmal durch den wunderschönen Park. Für die Hauptsaison sind nicht viele Menschen hier oben und wir können den Blick über Moldau und Prag genießen. Vysehrad ist eine wirklich gute Alternative zur Prager Burg. Längst nicht so voll, sehr entspannt, schöne Cafes und eine herrliche Aussicht. Außerdem gibt es für Freunde von Nekrophilie einen sehenswerten Friedhof. Hier liegen Berühmtheiten wie Smetana oder Dvorak.

Oder aber auch skurrile Gräber wie von einer früh verstorbenen Mutter mit Kind.

Nach einer kleiner Pause und der Erkundung der Anlage machen wir uns an den Abstieg. Wir wollen noch den Kafka Kopf von David Cerny sehen. Seit 2014 steht der in Prag, 10,60 m hoch mit 42 Ebenen, die sich unabhängig voneinander bewegen. Alle paar Sekunden bewegen sich die Elemente und zeigen immer wieder ein neues Bild.

Es lohnt sich wirklich. Natürlich sind viele Touristen da und fotografieren, aber muss auch so :-). Es fängt an zu regnen. Von daher nehmen wir uns auf dem Weg heimwärts das erstbeste Lokal und pausieren erstmal. Es ist immer wieder schön, den Flair von Prag zu genießen. Die Menschen flanieren an der Moldau, jeder kann sein wer er ist. Man begegnet sich freundlich und genießt das Leben.

Wir sind wieder an der Fähre angelangt. Wie schon auf dem Hinweg interessiert es keinen Menschen, ob wir ein Ticket haben oder nicht. Wir sind zurück am Campingplatz. Bierchen und Smetana an: die Moldau. Bevor sich Harry ans Kochen macht, lehnen wir uns zurück – Urlaub!

18.08.2019

Der nächste Tag beginnt eigentlich noch gut – aber er wird übel enden. Nach dem Aufwachen freuen wir uns auf das Metallica Konzert heute Abend. Harry ging es am Morgen ein bisschen schlecht aber wir ruhen am Vormittag aus, um abends fit zu sein. Um kurz vor drei machen wir uns auf den Weg: Fähre, Straßenbahn, U-Bahn. Knapp eine Stunde später sind wir am Flugplatz und haben ausreichend Zeit, bis wir uns mit den Dresdnern treffen. Harry schwächelt – immer wieder wird ihm leicht schwindlig, allerdings sind es auch an die 30 Grad.

Um fünf machen wir uns mit den anderen auf den Weg ins Infield. Anfangs können wir noch relativ frei stehen, aber nach und nach drängen im mehr Leute nach vorne. Es wird unerträglich eng. Außerdem geht es Harry immer schlechter. Wir kämpfen uns einen Weg weiter nach hinten durch. Hier ist es besser und man kann wieder atmen. Allerdings wird Harry immer ruhiger und signalisiert nach ca. 30 Minuten, dass er nicht mehr kann. Wir machen uns auf den Weg zum Ambulanz-Zelt – irgendwas stimmt da doch nicht…

Das Konzert erleben wir im Ambulanz-Zelt. Irgendwann sagen die Ärzte, dass wir ins Krankenhaus müssen. Die behalten Harry da. Ich komme morgens um halb fünf völlig geschafft am Womo an.

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